Wo "Kunst" aufhört, fängt "Paula" an

Kufstein, 15.03.2017; Text von Wolfgang Otter (Tiroler Tageszeitung), Fotos: SIWA FOTO (Stadttheater Kufstein)

Kufstein – Klaus Reitberger, Thomas Kraft und Martin Heis feierten mit dem Stück „Kunst“ aus der Feder der mit Theaterpreisen ausgezeichneten französische Schriftstellerin Yasmina Reza im Vorjahr einen großen Erfolg. Daher, so nahm sich das Trio vor, wolle man das Schauspielerbündnis zwischen dem Stadttheater Kufstein (Reitberger), Gaststubenbühne Wörgl (Kraft) und der Theaterrunde Schwoich (Heis) auch heuer wieder auf die Bühne bringen. Nachdem sich dafür kein passendes Stück fand, griff Kraft zur Selbsthilfe, sprich zur Feder, und schrieb „Paula“ – die Fortsetzung von „Kunst“.

Klaus Reitberger (Yvan), Thomas Kraft (Marc) und Martin Heis (Serge) treffen sich drei Jahre nach dem großen Streit um ein weißes Bild wieder. Marc wurde mittlerweile von seiner Frau Paula verlassen und hadert mit seinem Schicksal, Yvan steht unter dem Pantoffel seiner Ehefrau und der Lebemann Serge hat mittlerweile ein Verhältnis mit Paula begonnen, was letztlich zur neuerlichen Eskalation der Situation führt – bis es zu einem äußerst überraschenden Ende kommt.

Was am Freitagabend im Kufsteiner Kulturhaus unter Begeisterungsstürmen des Publikums seine Uraufführung erlebte, ist aus Sicht der schauspielerischen Qualität das Beste, das derzeit im Bezirk von Amateurtheatern zu sehen ist.

Das Stück ist unterhaltsam und gelungen, aber letztlich machen die drei Herren auf der Bühne mit ihrem Spiel den Erfolg aus. Das Trio sorgt dafür, dass dem Zuschaue­r keine Sekunde langweilig wird. Es liefert mit vielen Idee­n in der Inszenierung (ein Gemeinschaftswerk von Reitberger, Kraft und Heis) – besonders die Zeitlupenszenen sind zum Zerkugeln – ein Feuerwerk an Gags und treibt so die Handlung voran.

Die drei haben Spaß auf der Bühne – und so sprang am Freitagabend der Funke auf das Publikum über. Licht und Musik tun bei der Aufführung ihr Übriges (verantwortlich: Maria Kaindl).